Das Tätowieren in der heutigen Zeit
Körperschmuck statt Stigma – das Tätowieren in der heutigen Zeit
Bereits über 8 Millionen Menschen in Deutschland sind tätowiert – und die Tendenz ist steigend. Schon längst haftet dem Tattoo kein negatives Image mehr an – das war vor 20 Jahren noch ganz anders. Heute sind Tattoos in allen Gesellschaftsschichten und in allen Altersgruppen zu finden. Bislang konnten Wissenschaftler keinen direkten Zusammenhang mit Faktoren wie Gesellschaftsstatus oder Einkommen entdecken. Auch sagt ein Tattoo nichts aus über den Lebensstil, die Risikobereitschaft oder die Suchtneigung aus.
Der Begriff Tattoo kommt übrigens vom polynesischen Wort Tatau – und bedeutet dort „verwunden“ oder „eine Wunde schlagen“. Früher wurden die traditionellen Tataus mit sogenannten „Kämmen“ bestehend aus Schweine- oder Haifischzähnen oder zugespitzten Muscheln schnell und präzise in die Haut geklopft.
Das Prinzip ist zwar im Grunde genommen gleich geblieben, aber die Technik mit der Tattoos heute gestochen werden, hat sich durch den Gebrauch der Tätowiermaschine geändert.
Unterschiedlich viele, mit Tinte getränkte Nadeln werden mit elektrisch betriebenen Tätowiermaschinen in die Haut eingebracht und hinterlassen, ebenso wie bei der traditionellen Methode, den gewünschten Effekt. Durch den Gebrauch der Tätowiermaschine sind Tattoos etwas weniger schmerzhaft geworden und lassen komplexere, detailliertere Bilder zu. Wahrscheinlich ist auch das einer der Gründe warum Tätowierungen heute mehr als Kunst denn etwas Anderes wahrgenommen werden. Körperschmuck statt Stigma.
Auch wenn die alte Technik des Tätowieren nur noch sehr selten zu finden ist, so ist sie dennoch nicht ausgestorben. Gerade wenn es nicht nur darum geht, den Maori Stil auf dem Körper zu tragen, sondern auch die korrekte Bedeutung der Zeichen, empfiehlt es sich jemanden aufzusuchen, der wirklich fachkundig ist. Selbstverständlich können auch Maori Tattoos mit einer normalen Tätowiermaschine gestochen werden, aber wer waschechtes Maori Tattoo haben möchte, möchte auch das dazugehörige Prozedere. Egal für welchen Technik oder welches Motiv man sich entscheidet, eines bleibt allen gemein: sie bleiben für die Ewigkeit.